Angeregt vom Jubel über den 20-Minuten-Busverkehr sowie der Vernunft gehorchend, wollte ich, wohnhaft im Zentrum vom OT Eggersdorf, meinen Freund in Petershagen-Nord, der mich zum Kaffee am Sonnabendnachmittag einlud, mittels öffentlicher Verkehrsmittel besuchen. Eigentlich waren nur zwischen unseren Häusern 2,4 km zu überbrücken, aber weder Wetter noch der Trampelpfad entlang der Landsberger Straße waren verlockend. Mit Hilfe der VVB-App ermittelte ich das Öffentliche Nahverkehrs (ÖPNV)-Angebot: 1,3 km Fußweg zum Bhf. Strausberg  6 min. S-Bahn bis Fredersdorf  13 min. Bus bis Bruchmühle  629 m Fußweg. Insgesamt: 64 min., fast 2 km Fußweg und 2,30€ Fahrgeld. Für 1,60€, aber 34 min. Umsteigezeit am Straßenrand verbringend (Güntherallee), wäre die Strecke in 56 min. zu bewältigen gewesen. 

Alle Argumente für den ÖPNV und die Ächtung des Autos von einigen Umweltaktivisten ignorierend, nutze ich dann doch lieber das Auto und verzichte lieber auf den Cognac nach dem Kaffee.

Der propagierte Vorteil gilt nämlich nur für Berufspendler des OT Petershagen. Auch in der Hauptverkehrszeit gibt es für den OT Eggersdorf keinen 20-Minuten-Takt mit dem Bus zu einem Bahnhof und zwischen den Ortsteilen gar keine sinnvolle Verkehrsverbindung. Wächst so zusammen, was zusammen wachsen soll?

Günter Seyda

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