Am 26.09.2019 stimmten die Gemeindevertreter mehrheitlich der Beschlussvorlage des Bürgermeisters zu, der u.a. nach Empfehlung des zuständigen Ausschusses und heftigen Protesten der Anwohner eine Straße aus dem Straßenbauprogramm gestrichen haben wollte.
Alle möglichen und unmöglichen Argumente wurden seitens der Anlieger ins Feld geführt, um den zu bezahlenden Bau zu verhindern. Selbst Rathaus und einige Gemeindevertreter erfanden noch neue. Schlussendlich ging es bei den einen Protagonisten in Wahrheit nur ums Geld und bei den anderen um Vermeidung von Auseinandersetzungen.
Die Gemeindevertretung hatte in den vorangegangenen Wahlperioden nach umfangreichen Diskussionen und Abwägungen ein Straßenbauprogramm mit Prioritäten beschlossen. Schwerpunkt war eine einheitliche Ortsentwicklung im Sinne aller Einwohner. Dabei spielte auch der Solidaritätsgedanke eine Rolle, denn die Verbesserung des Straßenzustandes soll schließlich allen Einwohnern zugutekommen,
Mit dem vorliegenden Votum wird dieser Grundsatz ignoriert, denn wenn die obsiegenden Anwohner ihre Idylle verlassen, fahren sie immer über Straßen, die von anderen Einwohnern finanziert wurden. Sie selbst wollen noch nicht mal Kita-Gruppen, Gehbehinderten und anderen Menschen den Zutritt unbeschwert ermöglichen. Diese Sichtweise würde sich wahrscheinlich erst ändern, wenn eines Tages ein(e) Anlieger(in) selbst im Rollstuhl oder mittels anderer Gehhilfe durch Schlamm fahren müsste. Dann ist es aber für den Straßenbau zu spät!
Günter Seyda