Sonntagmittag,
der Schweinebraten mit leckerer Kruste wird frisch auf den Tisch gestellt, woran sich die Familie nach einer arbeitsreichen Woche zusammenfindet, um dem Ritual der gemeinsamen Speiseeinnahme zu frönen. Da piepst es in der Nähe des Tisches und kurz danach heult die Sirene im Ort dreimal. Der Familienvater stellt in aller Eile sein Bierglas ab, dessen Inhalt er genießen wollte, ignoriert den Schweinebraten, auf den er sich so freute, und begibt sich ganz schnell zum Feuerwehrstützpunkt, weil ein Einsatz ansteht. Dort trifft er Gleichgesinnte mit gleichem oder ähnlichem Schicksal, um denen zu helfen, deren Schicksalsschlag vielleicht wesentlich schwerer wiegt.
Und ist dann der Einsatz zur Minderung menschlichen Leids beendet und der Feuerwehrmann kehrt nach Hause zurück, ist ihm vielfach der Appetit auf den Schweinebraten vergangen und die Gedanken kreisen nur noch um das vorher erlebte.
Phantasie? Nein, gar nicht! Wer in der Nähe eines Feuerwehrdepots lebt und die Sirenen öfters hört, der weiß, dass Alarme meistens nicht zu gefälligen Zeiten stattfinden. Gerade in den erlebten Orkanstürmen fragte man sich bei der Alarmfülle, wann denn die Kameradinnen und Kameraden mal zur Ruhe kommen. Ging die Mehrheit der Bevölkerung zwar abends mit mulmigem Gefühl ins Bett, den waren es die Feuerwehrleute, die Nachthemd bzw. Pyjama mit dem Schutzanzug tauschten, um Gefahrstellen zu beseitigen oder leider auch zu spät kamen, weil der Sturm schneller war.
Es ist hier die Stelle, einmal den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr in unserem Doppeldorf Dank für ihren Einsatz zu bekunden, denn ihre ehrenamtliche Tätigkeit zum Wohle der Menschen gehört zu den aufopferungsvollsten Aufgaben.
Günter Seyda