Die Absicht war sicherlich löblich, als das Wehr am Mühlenfließ in Eggersdorf vor einigen Jahren durch eine Sohlgleite ersetzt wurde, um die longitudinale Durchlässigkeit für Fische wiederherzustellen. Aber welche Fische? Seit einigen Jahren trocknen Fließ und Teich von Mai bis Nov. nacheinander aus, indes dort viele Millionen Lebewesen auf ein Überleben hofften. Entrinnen konnten nur die Enten, sonst kein Lebewesen für deren Erhaltung an anderen Gewässern in der Gemeinde viel Engagement gezeigt wird.

Im Zusammenhang mit der Wasser-Versorgung wird vielfach vorgeschlagen, das anfallende Oberflächenwasser ortsnah versickern zu lassen. Es gibt da Hypothesen, deren Umsetzungen lange dauern werden. Zwischenzeitlich lassen wir „unser“ Wasser, wenn es denn fließt, ablaufen. Wasser, das in unserer Region für das Grundwasser dringend gebraucht, und ganz wichtig: zur Erhaltung der Biodiversität benötig wird.

Was nutzt eine Sohlgleite, wenn die potentiellen Nutzer alle tot sind? Die Schienen im Wehr sind noch vorhanden, so dass mittels ca. 5 Balken das Wehr wieder in Gang gesetzt werden kann. Zwar können dann keine Fische aus den großen Flüssen den Bötzsee erwandern, aber die Lebewesen aus Fänger- und Bötzsee hätten wieder im Mühlenteich eine größere Überlebenschance. Sich dafür einzusetzen, ist Aufgabe aller Verantwortlichen. Nicht irgendwann, sondern unverzüglich! Günter Seyda