Archiv der Kategorie: Allgemein

Danke !!!

Es kann ja sein, dass Sie die gehäuften Berichterstattungen mit verknüpften Warnungen zum Corona-Virus (COVID-19) allmählich nerven und sich lieber in die heile Welt flüchten möchten. Der Realität kann man jedoch nicht entfliehen! Insbesondere die vielen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die täglich zur Arbeit fahren bzw. gehen, verbindet morgens die Frage, ob sie den Tag ansteckungsfrei überstehen können. Leider gibt es noch zu viele, die die empfohlenen Hygieneregeln missachten; sei es beim barhändigen Begrapschen sämtlicher unverpackter Früchte oder Ignoranz der gebotenen Abstandsregeln an verschiedenen Orten. Den Ansteckungsgefahren kann nicht jeder Berufstätige ausweichen, sei es auf dem Weg zur Arbeit, beim Dienst am Menschen, an der Kasse im Einzelhandel und bei all den weiteren Verrichtungen, die wir alle als selbstverständlich erachten. Belohnen Sie diese Menschen mit einem freundlichen Lächeln und sagen einfach „Danke“ dafür, dass sie unser tägliches Leben weiter gewährleisten. Das ist für den Zusammenhalt in der Gesellschaft wichtiger, als das Hamstern von Toilettenpapier, Mehl usw.

Ein besonderer Dank gilt Frau Künkel, der es im Interesse der Allgemeinheit gelungen ist, die Poststelle im OT Eggersdorf mittels einer ortsnahen Verlagerung am Leben zu erhalten. Damit leistet sie einen wertvollen Beitrag zur Daseinsfürsorge.

Bleiben Sie alle gesund!   

Günter Seyda

932 sowie 76300

Zwei Zahlen, die es in sich haben. Erste betrifft die Bus-Linie 932 im OT Eggersdorf, wozu ich eine Anfrage gem. § 6 der Geschäftsordnung an den Bürgermeister richtete. Die gar nicht überzeugende Antwort kann jeder auf der Homepage der Gemeinde nachlesen oder kurz: Was geht mich diese Variante der Daseinsfürsorge an? Andere sind dafür zuständig. Interessant ist, dass kein weiterer Gemeindevertreter aus dem OT Eggersdorf eine Meinung zu den Unzulänglichkeiten beim Bus 932 kundtat. Da seitens des Bürgermeisters kein Engagement zu erwarten ist, sind weitere Schritte notwendig.

Die zweite Zahl betrifft den Haushaltsabschluss für 2019. Nach geplanten 20.100€ beschloss die Gemeindevertretung die Zahlung von weiteren 56.200€ vor allem an die Kreissparkasse MOL als so genanntes Verwahrentgelt, auch Strafzinsen genannt, weil wir rund 19 Mio. € vor allem wegen ausgebliebener Investitionen (Grundschulerweiterung Petershagen) als Guthaben auf dem Konto haben. Das muss jeden Kunden bitter aufstoßen, wenn er die Dispozinsen auf seinem Kontoauszug betrachtet.

Bereits vor über einem Jahr gab es seitens verantwortungsbewusster Gemeindevertreter nach ähnlichen Verlusten in 2018 die offensichtlich vergebliche Aufforderung an die Gemeindeverwaltung, nach regulären Anlagemöglichkeiten zu suchen, um diese negativen Auswirkungen auf unser Gemeindeguthaben zu vermeiden oder wenigstens zu mindern. Fatalismus ist wohl bei der Verwaltung des Vermögens aller Einwohner nicht angebracht.

Günter Seyda

Der abgehängte Ortsteil

Angeregt vom Jubel über den 20-Minuten-Busverkehr sowie der Vernunft gehorchend, wollte ich, wohnhaft im Zentrum vom OT Eggersdorf, meinen Freund in Petershagen-Nord, der mich zum Kaffee am Sonnabendnachmittag einlud, mittels öffentlicher Verkehrsmittel besuchen. Eigentlich waren nur zwischen unseren Häusern 2,4 km zu überbrücken, aber weder Wetter noch der Trampelpfad entlang der Landsberger Straße waren verlockend. Mit Hilfe der VVB-App ermittelte ich das Öffentliche Nahverkehrs (ÖPNV)-Angebot: 1,3 km Fußweg zum Bhf. Strausberg  6 min. S-Bahn bis Fredersdorf  13 min. Bus bis Bruchmühle  629 m Fußweg. Insgesamt: 64 min., fast 2 km Fußweg und 2,30€ Fahrgeld. Für 1,60€, aber 34 min. Umsteigezeit am Straßenrand verbringend (Güntherallee), wäre die Strecke in 56 min. zu bewältigen gewesen. 

Alle Argumente für den ÖPNV und die Ächtung des Autos von einigen Umweltaktivisten ignorierend, nutze ich dann doch lieber das Auto und verzichte lieber auf den Cognac nach dem Kaffee.

Der propagierte Vorteil gilt nämlich nur für Berufspendler des OT Petershagen. Auch in der Hauptverkehrszeit gibt es für den OT Eggersdorf keinen 20-Minuten-Takt mit dem Bus zu einem Bahnhof und zwischen den Ortsteilen gar keine sinnvolle Verkehrsverbindung. Wächst so zusammen, was zusammen wachsen soll?

Günter Seyda

Alle Jahre wieder …

resümiert man zum Jahresende und stellt erst einmal allgemein fest, dass gefühlsmäßig die Zeit viel zu schnell vergangen ist. Dieses Gefühlt hat man vor allem, wenn das, was zum Jahresanfang ins Visier genommen wurde, zum Jahresende nicht erledigt ist. Hat man selbst Schuld daran, dann ist Selbstkritik angebracht. Haben andere Schuld, dann hilft nicht meckern sondern Ursachenforschung und folgendes Handeln. 

Wir wählten bekanntlich im Mai unsere Vertreter im Gemeinderat. Ich hoffe, dass die Wähler, nicht nur nach Bekanntheitsgrad oder gar aus dem oftmals zitierten Protest heraus votierten, sondern sich mit den jeweiligen Programmen auseinandersetzten und diese oder jene Position bekräftigten oder hinterfragten. Hilfreich wäre es, sich die Versprechungsflyer aufgehoben zu haben, damit Vorsätze und Handlungen verglichen werden können. Allzu oft werden Vorsätze der Gewählten im alltäglichen Politikbetrieb vergessen oder verdrängt oder taktischen Spielchen geopfert. Erinnern Sie die von Ihnen gewählten Gemeindevertreter an ihre Versprechen und fordern Sie zum Handeln auf. Bilden Sie mal Bürgeriniativen für eine Sache statt immer nur gegen eine. Begeistern Sie diesen oder jenen Gemeindevertreter davon und sie werden staunen, was alles so geht. Hören Sie nicht auf die ewigen Bedenkenträger oder jene Protagonisten, denen selbst jeder vernünftige Vorschlag ein arbeitsverursachendes Ärgernis ist oder weil er nicht in sein persönliches Konzept passt.

Das waren ein paar Denkanstöße für die Vorsatzplanung 2020. Genießen Sie aber erst einmal das Weihnachtsfest, wofür Ihnen die FWPE vollste Zufriedenheit und dann für den Verlauf des neuen Jahres alles Gute wünschen. 

Günter Seyda

Daseinsfürsorge

Die Daseinsfürsorge umschreibt die staatliche Aufgabe zur Bereitstellung der für ein menschliches Dasein als notwendig erachteten Güter und Dienstleistungen − die Grundversorgung. Im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung hat diese Aufgabe die Gemeindeverwaltung selbständig oder im Rahmen von Beschlüssen der Gemeindevertretung wahrzunehmen.

Ältere Einwohner können sich daran erinnern, dass es sowohl in Eggersdorf als auch in Petershagen ein Postamt gab. Und was haben wir heute trotz stark steigender Bedürfnisse? Eine Posthilfsstelle, die vom Abriss bedroht ist und eine, deren Betreiberin täglich ums Überleben kämpft, weil Verkehrsströme umgeleitet wurden und folglich Kunden ausbleiben.

1990 hatte Eggersdorf 3089 Einwohner und ein Ambulatorium mit 3 Allgemeinmedizinern. Heute, bei doppelter Einwohnerzahl gibt es nur noch 2 Hausarzt-Praxen, die erschwerend über Treppe bzw. Stiege zu erreichen sind. Spezialisierte Fachärzte gibt es nur in Nachbarkommunen.

Diese Daseinsfürsorge überließen bisher die kommunalen Verantwortlichen dem Selbstlauf, trotzdem Handeln im Interesse der Einwohner dringend geboten war bzw. ist. Hier sind „runde Tische“ auf Initiative des Bürgermeisters ggf. auch mit dem Fachausschuss der Gemeindevertretung mit allen Beteiligten vonnöten um Niveau und Versorgungsdichte zu erhöhen. Denn im Krankheitsfalle ärztlich gut versorgte Einwohner sind zufriedene Einwohner.

Wir bleiben dran. 

Günter Seyda

Das falsche Signal

Am 26.09.2019 stimmten die Gemeindevertreter mehrheitlich der Beschlussvorlage des Bürgermeisters zu, der u.a. nach Empfehlung des zuständigen Ausschusses und heftigen Protesten der Anwohner eine Straße aus dem Straßenbauprogramm gestrichen haben wollte.

Alle möglichen und unmöglichen Argumente wurden seitens der Anlieger ins Feld geführt, um den zu bezahlenden Bau zu verhindern. Selbst Rathaus und einige Gemeindevertreter erfanden noch neue. Schlussendlich ging es bei den einen Protagonisten in Wahrheit nur ums Geld und bei den anderen um Vermeidung von Auseinandersetzungen. 

Die Gemeindevertretung hatte in den vorangegangenen Wahlperioden nach umfangreichen Diskussionen und Abwägungen ein Straßenbauprogramm mit Prioritäten beschlossen. Schwerpunkt war eine einheitliche Ortsentwicklung im Sinne aller Einwohner. Dabei spielte auch der Solidaritätsgedanke eine Rolle, denn die Verbesserung des Straßenzustandes soll schließlich allen Einwohnern zugutekommen,

Mit dem vorliegenden Votum wird dieser Grundsatz ignoriert, denn wenn die obsiegenden Anwohner ihre Idylle verlassen, fahren sie immer über Straßen, die von anderen Einwohnern finanziert wurden. Sie selbst wollen noch nicht mal Kita-Gruppen, Gehbehinderten und anderen Menschen den Zutritt unbeschwert ermöglichen. Diese Sichtweise würde sich wahrscheinlich erst ändern, wenn eines Tages ein(e) Anlieger(in) selbst im Rollstuhl oder mittels anderer Gehhilfe durch Schlamm fahren müsste. Dann ist es aber für den Straßenbau zu spät!

Günter Seyda

Der lange Weg zum Frieden

Nur die älteren Bürger haben die Schrecken des II. Weltkrieges und der nachfolgenden Jahre miterlebt. Manche sind heute noch traumatisiert und wollen bzw. können auch nach vielen Jahrzehnten nicht über das Erlebte sprechen. Für die Jüngeren, damit meine ich alle nach 1950 geborenen, ist der Frieden auf unserem Kontinent zur Selbstverständlichkeit geworden. Spätestens nach den bewaffneten Auseinandersetzungen im ehemaligen Jugoslawien ist für jene jeder „heiße“ Krieg weit weg, d.h., Staaten kämpfen in Europa nicht mehr gegeneinander. Selbst den „kalten“ Krieg haben wir im Allgemeinen ohne körperliche Versehrtheit überstanden und erfreuen uns als Bürger eines demokratischen Staates den Vorzügen, die uns die Europäische Union bietet. Wer das nicht wahrhaben mag, der sollte sich einmal mit der seriösen Geschichtsschreibung beschäftigen. Nationalismus und Patriotismus brachten dem Kontinent nur Tod sowie Verderben. 

Das friedliche Zusammenleben der Europäer ist keine Selbstverständlichkeit. Es gibt kein Rezept weltweit. Folglich wird es Erfolge und Misserfolge geben. Das ist so, wenn Menschen Gemeinschaften bilden. Das fängt bei der Ehe an und kann auch nicht anders im Staatenverbund sein.

Wir Mitglieder der Freien Wählervereinigung P/E sind begeisterte Europäer und setzen uns dafür ein, dass die Zugehörigkeit unserer Gemeinde zur EUauch öffentlich dokumentiert wird, indem in der neuen Hauptsatzung die Beflaggung in Rathausnähe anlässlich bundeseinheitlicher Feiertage mit der Gemeinde- und der Europaflagge verbindlich geregelt wird. Damit holen wir endlich das nach, was in anderen Kommunen in der EU schon lange üblich ist.

Günter Seyda